Black Friday und die Herausforderungen für die Logistikbranche

Blog, Top-Meldungen / 29. November 2023

Der Black Friday hat sich weltweit zu einem der wichtigsten Einkaufsereignisse entwickelt. Millionen von Menschen strömen in die Geschäfte oder stöbern online nach den besten Schnäppchen. Was früher das klassische Weihnachtsgeschäft war, hat sich heute um Wochen nach vorne verlagert. Unternehmen und Influencer werben mit imposanten Rabatten – und das Resultat ist eine massive Shopping-Welle. Hier sind jedoch nicht nur die Einzelhändler gefordert, sondern auch die Transport- und Logistikbranche.

 

Der Black Friday im Überblick

Der Black Friday, der traditionell am Tag nach dem US-amerikanischen Erntedankfest stattfindet, markiert den Beginn der Weihnachtseinkaufssaison. Ursprünglich in den USA gestartet, hat sich dieser Tag über die Jahre global ausgebreitet und ist mittlerweile in vielen Ländern zu einem festen Bestandteil des „Konsumkalenders“ geworden. Der Handelsverband Deutschland (HDE) rechnete 2022 mit einem Umsatz von rund 4,9 Mrd. Euro an diesen beiden Aktionstagen im November. Was im Vergleich zum Vorjahr einem Umsatzplus von 27 Prozent entspricht. Man geht hier davon aus, dass dabei Weihnachtseinkäufe für etwa 1,2 Mrd. Euro getätigt werden.*

 

Welchen Einfluss hat der Black Friday auf die Logistikbranche?

Grundsätzlich gilt es, verschiedene Perspektiven in der Logistik zu beleuchten:

 

  1. Massive Mengen an Waren: Während des Black Friday explodiert die Nachfrage nach Produkten förmlich. Lagerhäuser und Verteilzentren müssen riesige Warenmengen bewältigen, was zu einem enormen Druck auf die Logistikdienstleister aber auch die Paketdienstleister führt. Während des Black Friday Wochenendes rechnet der Logistik-Watchblog mit einem vierfachen Paketaufkommen.**
  2. Engpässe im Lieferkettenmanagement: Die steigende Anzahl von Bestellungen kann zu Engpässen im Lieferkettenmanagement führen. Die reibungslose Koordination von Lagerung, Transport und Auslieferung steht im Fokus.
  3. Beanspruchte Logistik-Infrastruktur: Verkehrsüberlastungen, bis auf den letzten Platz ausgelastete Lkw und begrenzte Lagerkapazitäten können die Logistik-Infrastruktur herausfordern.

„Die Läger fangen in diesem Zeitraum – der sich dann bis Weihnachten zieht – an, sich zu füllen, damit die Ware zu den Aktions-Zeiträumen auch verfügbar ist“, erklärt Marc Schuransky, Leiter der Geschäftsentwicklung Logistik bei Hammer. „Bei Hammer sind wir aber nicht nur im Fulfillment-Bereich unterwegs, sondern auch ein Transportunternehmen – auch hier hat der Black Friday und die kommenden Wochen einen starken Einfluss.“

Kunden, die große Promotions und Rabatt-Aktionen rund um den Black Friday bewerben, erhalten dementsprechend auch eine höhere Anzahl an Bestellungen. Die Arbeit im Logistik-Unternehmen ändert sich dadurch nicht – aber sie wird durch die maximierten Eingangsströme maximiert.

 

Die Bedeutung einer verlässlichen Forecast-Planung & guter Kommunikation mit dem Kunden

Hier ist eine frühzeitige Forecast-Planung entscheidend. Logistikunternehmen sollten Monate im Voraus ihre Ressourcen und Kapazitäten in enger Absprache mit ihren Kunden planen, um den Ansturm bewältigen zu können. „Auf Kalenderwochen-Basis können wir so sehen, wie die (geplante) Auftragslast steigt. Und so wissen wir dann auch relativ genau, welche Ressourcen in den einzelnen Prozessen benötigt werden“, ergänzt Schuransky. Solche Ressourcen können Personal, aber auch Geräte oder Stapler sein. „Am Beispiel der Personalressourcen bedeutet es, dass wir so über Wochen unsere Ressourcen aufbauen können. Wir bauen nicht von heute auf morgen die personellen Ressourcen aus, sondern brauchen da einen größeren Planungshorizont. Es ist zudem auch sinnvoll, diese Sprünge zu glätten. Uns ist bewusst, dass wir nur eine maximale Anzahl an Ware aus unseren Lägern herauskriegen – diese dann aber über einen längeren Zeitraum. Wir verteilen so die Spitzen über einen längeren Zeitraum. Dazu nutzen wir auch Arbeitszeitmodelle, die uns flexibler machen.“

In den verschiedenen Prozessen, angefangen bei der Kommissionierung über die Verpackung bis hin zum Wareneingang, setzen Logistikunternehmen wie Hammer während des Black Friday-Angebotszeitraums eine zweite Schicht auf. Dies stellt eine zusätzliche Herausforderung dar, da nicht nur in den operativen Bereichen, sondern auch im Management weitere Ressourcen benötigt werden. „Das bedeutet, dass wir nicht nur mehr Personal für die Schichtleitung, sondern auch für die Administration, Auftragssteuerung und den Kundenservice einplanen müssen. Die Anpassung dieser Strukturen ist entscheidend und setzt voraus, dass wir als Unternehmen die Flexibilität haben, Ressourcen je nach Bedarf zu verschieben und Synergien zu schaffen. Dieser organisatorische Ansatz ist ein wesentlicher Bestandteil unserer bewährten Praktiken und ermöglicht es uns, die Herausforderungen während Spitzenzeiten erfolgreich zu bewältigen. Insbesondere für kleinere Dienstleister kann die Anpassung an derartige Peaks problematisch sein, und wir schätzen uns glücklich, dass wir durch unsere organisierten Abläufe in der Lage sind, diese Synergien effektiv zu nutzen“, erklärt Schuransky.

All das ist ein dynamischer Prozess, der mit dem Kunden gemeinsam jeden Tag neu bewertet und – im Zweifel – auch neu gesteuert werden muss.

Flexibilität als weiterer Schlüssel zum Erfolg

Die Ressourcenplanung ist ein weiterer entscheidender Aspekt im erfolgreichen Logistikprozess – besonders während Aktionszeiträumen wie dem Black Friday. Die Zeitfenster für Paketdienstleister, die auf den Logistik-Höfen ein und aus gehen, sind festgelegt. „Trotz genauer Planung erleben wir aber immer wieder, dass diese Lieferanten nicht immer pünktlich eintreffen können, sei es aufgrund von Fahrermangel, Verkehrsstaus oder anderen unvorhersehbaren Umständen“, ergänzt Schuransky.

„Um der Herausforderung der komprimierten Warenströme in unserem Logistikzentrum zu begegnen, haben wir reagiert und während der Aktionszeiten ein eigenes Rangierfahrzeug eingesetzt, mit dem wir Ladeeinheiten selbst bewegen können. Das bedeutet, dass wir leere Ladeeinheiten von unseren „Carriern“ selbstständig an den Toren disponieren können.“ Dadurch kann bei Hammer flexibel auf Verzögerungen reagiert werden, beispielsweise indem Lieferungen auf einen Parkplatz umgeleitet werden und sie später abgeholt werden. Dieser Ansatz ermöglicht es, den Fluss im gesamten Prozess aufrechtzuerhalten – das kontinuierliche Agieren ist gewährleistet, das Grundprinzip der Logistik ist weiterhin gewährleistet: Alles bleibt im Fluss.

 

*Quelle: www.pamyra.de
**Quelle: www.logistik-watchblog.de


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Yvonne Faber
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