Hospiz am Iternbach: Mit Hammer statt Spaten im ersten Einsatz

Tim Hammer schwingt den Hammer: Mit „Schmackes“ sorgte der Schirmherr des Hospizes am Iterbach dafür, dass die Arbeiten in die heiße Phase gehen. Mit ihm freuten sich unter anderem Ulla Schmidt, Kuratoriumsvorsitzende der Hospizstiftung, und OB Marcel Philipp. Foto: Andreas Schmitter
Aachen. Der „Spatenstich“ war in diesem Fall ein Wandeinbruch, Wandeinbruch, da für das „Hospiz am Iterbach“ eine Kernsanierung der ehemaligen Itertalklinik notwendig ist. Fast wäre der symbolische Akt ins Wasser gefallen, denn das Dach hielt dem Unwetter vom Donnerstag teilweise nicht mehr Stand.
Doch der Kontakt mit Home Care, die auf der Hüls Nachbarn des Spediteurs sind, und der Respekt für das Engagement ließen ihn umdenken. Hammer betonte, dass auch der Gedanke daran, wie der Abschluss des Lebens würdevoll gestaltet werden kann, zunehmend eine gesellschaftliche Aufgabe sei. Die Politik könne nicht alles regeln. Marcel Philipp war übrigens in Begleitung seines türkischen Amtskollegen aus der neuen Partnerstadt Sariyer, Sükrü Genc, und des Vorsitzenden des neuen Partnerschaftsvereins, Okan Ankin, erschienen. Er betonte, die Würde des Menschen als unveräußerliches Recht müsse gerade auch im letzten Lebensabschnitt gewahrt bleiben, und dankte der Hospizstiftung für ihr Engagement. Als Stadt allein könne Aachen das Hospiz nicht stemmen, die Stiftung könne sich aber der Unterstützung gewiss sein. Ulla Schmidt verwies auf die lange Hospiztradition der Stadt und erinnerte an die Widerstände, als mit Haus Hörn das erste stationäre Hospiz eingerichtet wurde. Noch immer stürben 70 Prozent der Menschen nicht im Kreis ihrer Lieben, sondern in einer Klinik. „Wir sind daher der Meinung, dass wir in Aachen ein zweites Hospiz brauchen.“ 6,5 Millionen Euro soll der Umbau insgesamt kosten. Von den Umbaukosten sollen zwei Millionen Euro durch Spenden finanziert werden. 850 000 Euro hat das Kuratorium bereits gesammelt, unter anderem durch eine Aktion beim Aachener Restaurant „Hanswurst“. 1,15 Millionen Euro müssen also noch aufgebracht werden. Unterstützung erhält das Hospiz auch vom Abi-Jahrgang des Einhard-Gymnasiums, der einen Brezelverkauf zugunsten des Hospizes organisiert. Derartige Beispiele lassen Ulla Schmidt optimistisch in die Zukunft blicken: „Wir schaffen das, weil wir zusammenhalten.“ Und Schirmherr Tim Hammer versprach: „Wir werden weiterhin allen ,auf den Keks gehen‘, um genügend Mittel einzuwerben.“ Quelle:Aachener Zeitung vom 24.06.2013, Bericht von Kathrin Albrecht
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